Sonntagsbesuch in Aachen

Datum:
5. August 2007
Dauer:
Hotel:
Ibis Normaluhr , Aachen
Karte:
Reisekarte
Bereiste Städte:
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Reisebericht

Der Dom in der Innenstadt von Aachen

Diesen Sommer werde ich eine Flusskreuzfahrt von Brüssel nach Amsterdam unternehmen. Meine Anreise nach Brüssel führt über Aachen. Ich nutze die Gelegenheit und buche eine Nacht in einem Ibis Hotel in Aachen, um mir westlichste Großstadt Deutschlands etwas genauer anzuschauen.

Aachen interessiert mich vor allem aus einem Grund: ich möchte den Aachener Dom besichtigen, der 1978 als erstes deutsches Denkmal in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen wurde und in dem 600 Jahre lang die deutschen Könige gekrönt wurden.

Sonntag, 5.8.: Mein Tag in Aachen

Gegen 9 Uhr fahre ich mit dem Zug los. Die günstigste Fahrkarte ist das "SchönerTagTicketNRW Single" für 22 Euro. Mit diesem Ticket kann man als Einzelperson den ganzen Tag in Nordrhein-Westfalen umherfahren. Um 11:45 Uhr komme ich in Aachen am Hauptbahnhof an. Gegenüber vom Hauptbahnhof befindet sich ein kleiner Platz, wo ich mich bei hervorragendem Wetter in die Pizzeria "La Stazione" setze und eine leckere Pizza esse.

Gegen Mittag komme ich am Hauptbahnhof an

Aus dem Bahnhof kommend rechts befindet sich nach circa 10 Minuten Fußweg mein Hotel Ibis Normaluhr. Dort checke ich ein. Das Hotel ist ein typisches Ibis-Hotel in entsprechendem - auf den günstigen Zimmerpreis optimiertem - Standard.

Vom Ibis Normaluhr aus führt die Theaterstraße auf direktem Weg in die Innenstadt.

Als erstes werde ich an einer Führung durch den Aachener Dom teilnehmen. Auf der Straße vor dem Haupteingang des Doms befindet sich die Domschatzkammer. Hier nehme ich für den Preis von 3 Euro an der 14-Uhr-Führung teil.

Der Aachener Dom wurde als erstes Denkmal Deutschlands zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt

Die Führung dauert ungefähr 45 Minuten. Wir erfahren natürlich viel über Karl den Großen, der Aachen um 800 zum Mittelpunkt seines europäischen Reiches machte. Hier errichtete er seine zentrale Residenz mit der Pfalzkapelle (Marienkirche), dem Kernbau des heutigen Aachener Doms. Aachen wurde so zum Ausgangspunkt neuer Staatsordnungen und Kirchenreformen, die für Jahrhunderte prägend blieben.

Wir laufen die Treppe hinauf, die zum Königsthron führt. Diese Stufen stiegen 600 Jahre lang die deutschen Könige empor, just bevor sie durch das Setzen auf den Thron ihre Besitzergreifung (daher das Wort) des römisch-deutschen Reiches besiegelten. Der Thron selbst steht bereits seit 1.200 Jahren an dieser Stelle. Er sieht schlicht aus, ist aber aus Steinen der Grabeskirche in Jerusalem gefertigt worden, was ihn im Mittelalter unglaublich kostbar machte.

Der Originalthron der Könige des Heiligen Römischen Reiches

Wieder unten angekommen begutachten wir den Karlsschrein. In ihm sind ein Großteil der sterblichen Überreste von Karl dem Großen bestattet. Im Marienschrein, der sich ebenfalls hier befindet, werden die vier großen Heiligtümer aufbewahrt: die Windeln und das Lendentuch Christi, das Marienkleid und das Enthauptungstuch Johannes des Täufers. Der Schrein wird nur alle 7 Jahre geöffnet - zuletzt am 11. Juni 2007. Dieses Ereignis zieht seit 1349 unzählige Pilger in den Aachener Dom und machte ihn so zu einer der bedeutendsten Wallfahrtsstätten der Christenheit.

Nach der Führung begebe ich mich in die Schatzkammer des Doms. Der Eintrittspreis beträgt 4 Euro. Hier lagert einer der bedeutendsten Kirchschätze Europas mit unermesslichem Wert. Ich schaue mir unter anderem den Proserpinasarkophag an, in dem Karl der Große anfangs beigesetzt wurde, bevor er nach seiner Heiligsprechung in den Karlsschrein umgebettet wurde. Darüber hinaus finden sich zahlreiche Reliquien wie der Gürtel und der Geißelstrick Christi und ein Teil des Schwammes, der Christus am Kreuz gereicht wurde. Nicht zu vergessen ist natürlich auch die unglaubliche Menge an Gold und Edelsteinen die zum Beispiel die Karlsbüste und das Armreliquiar zieren.

Nachdem ich mich mit einem Eiskaffe und einem Snack gestärkt habe, laufe ich zum nahen Rathaus. Hier kostet der Eintritt 2 Euro. Erwähnenswert ist der große Reichssaal in dem unter anderem die Verleihung des Karlspreises stattfindet.

Der Elisenbrunnen

Ich laufe weiter durch die Stadt zum Elisenbrunnen. Hier entspringt die Kaiserquelle, aus der schwefelhaltiges - und somit sehr unangenehm riechendes - Wasser mit einer Temperatur von 52° C sprudelt. Diese und zahlreiche weitere Thermalquellen machten Aachen seit alters her zu einem Bade- und Kurort. Übrigens: es gibt nur einen Grund, warum Aachen der sonst so begehrten Umbenennung in "Bad Aachen" widersprochen hat: man würde dann in alphabetischen Auflistungen nicht mehr als erstes genannt werden!

Aachen hat sehr viele Cafés und Restaurants mit Außensitzplätzen. Eine gute Gelegenheit das perfekte Sommerwetter noch ein wenig auszunutzen. Im Cafe Extrablatt auf dem Marktplatz trinke ich einen Cocktail und esse einen Karibiksalat, bevor ich mich zurück ins Hotel begebe.

Montag, 6.8.: Der Morgen vor der Weiterfahrt nach Brüssel

Um halb neun laufe ich vom Hotel in die Innenstadt. Wie schon gestern Abend setze ich mich bei dem einfach herrlichen Wetter ins Cafe Extrablatt am Aachener Marktplatz. Statt im Hotel werde ich heute hier frühstücken, denn hier kann ich mir sicher sein, dass es ein sehr gutes Frühstücksbuffet geben wird. Und ich werde nicht enttäuscht: natürlich gibt es beste Brötchen, Rührei, Quark, Obst und sogar Negerküsse soviel ich essen kann. Das ganze für gerade einmal 6,50 Euro.

Gut gesättigt checke ich im Hotel aus und laufe zum Bahnhof. Dort steige ich in den Thalys ein und fahre nach Brüssel, wo ich meine easyCruise-Flusskreuzfahrt antreten werde.

Der Aachener Marktplatz

Fazit:

Aachen ist eine sehr gemütliche Stadt mit vielen Straßencafés und einer angenehmen Atmosphäre. Dieser Zwischenstopp auf meiner Reise nach Brüssel war also sehr lohnenswert. Als historisch interessierten Reisenden war die Besichtigung des Aachener Doms ein Highlight, das mich nicht enttäuscht hat.

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