Mittelmeer-Kurzreise mit der MSC Armonia

Datum:
11. bis 15. Juni 2016
Dauer:
2 Tage + 2 Anschlussnächte im Hotel
Schiff:
Kabine:
1082 (Fantastica-Innenkabine, 2 Betten)
Hotel:
Hotel Balear , Playa de Palma/Mallorca (2 Nächte)
Karte:
Reisekarte
Route:
TagLandStadtAnkunftAbfahrt
SamstagFlagge von Italien ItalienGenua-18:00
SonntagFlagge von Frankreich FrankreichMarseille9:0018:00
MontagFlagge von Spanien SpanienPalma de Mallorca15:00-
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Reisebericht

Nachdem unser Pärchen-Kurztrip (ohne unsere Kinder) nach Venedig im letzten Jahr so gut funktioniert hat, möchten wir auch in diesem Jahr eine Kurzreise als Paar unternehmen. Viel mehr als 3 Nächte sollten es aber nicht sein.

Ein zweiter Wunsch - vor allem von mir - wäre es noch, nach langer Zeit mal wieder auf einem Schiff zu sein. Da wir der Meinung sind, dass eine Kreuzfahrt nicht die passende Reiseform für unsere beiden Kinder (4 und 3 Jahre alt) ist, wäre unser jährlicher Pärchen-Kurztrip doch eine gute Gelegenheit.

Wir kombinieren eine Kurzkreuzfahrt mit der MSC Armonia ...

Aber so eine kurze Kreuzfahrt zu finden, bei der auch noch alle anderen Faktoren stimmen, die in einer Familie eine Rolle spielen (können die Kindern betreut werden, bekommen wir beiden Urlaub, stehen keine anderen wichtigen Termine an, ...) ist natürlich schwer.

Doch am Ende finde ich eine perfekte Reise und wir freuen uns auf zwei Nächte auf der MSC Armonia mit anschließend zwei Übernachtungen auf Mallorca. Eine perfekte Kombination aus Kreuzfahrt und Erholung am Strand!

Mit der italienischen Reederei MSC bin ich bisher noch nicht gefahren. Die MSC Armonia, auf der im Jahre 2001 das Gipfeltreffen der Staatsoberhäupter im Hafen von Genua stattfand, ist bereits 15 Jahre alt kann bis zu 2.680 Passagiere beherbergen. Besonders faszinierend ist, dass dieses riesige Schiff im Jahre 2014 in der Mitte komplett durchgesägt wurde und dann ein neues 24 Meter langes Mittelstück eingesetzt wurde. In diesem neuen mittleren Bereich haben wir uns dann auch eine Kabine ausgesucht. Der neu in der Schiffsmitte eingesetzte Bereich lässt sich auf dem Deckplan übrigens ganz gut erkennen, denn hier sind die Kabinen alle etwas nach außen versetzt. Für die beiden Nächte an Bord zahlen wir gerade einmal 120 Euro pro Person.

... mit einem Städtetrip nach Palma de Mallorca

Samstags in der Frühe werden wir mit easyJet zum Preis von 23,49 Euro pro Person von Berlin nach Mailand Malpensa fliegen von wo wir einen Transfer nach Genua gebucht haben. Diesen konnten wir komfortabel über unser Reisebüro für 31 Euro pro Person buchen. Das ist aus meiner Sicht die einfachste Möglichkeit vom Flughafen zum Hafen zu kommen. Unsere Route führt uns als erstes nach Marseille. Bereits am darauf folgenden Tag werden wir das Schiff zwar schon wieder verlassen, doch legen wir erst um 15 Uhr im Hafen von Palma de Mallorca an, so dass wir auch am letzten Tag noch einige Zeit auf dem Schiff verbringen dürfen.

Auf Mallorca haben wir ein Hotel gesucht das möglichst nah an Strand, Flughafen und Palma de Mallorca gelegen ist. Solche Hotels gibt es an der Playa de Palma natürlich reichlich und aufgrund des guten Preises von nur 28 Euro pro Person und Nacht inklusive Frühstück haben wir uns für das Hotel Balear in Can Pastilla entschieden. Nach zwei Nächten fliegen wir dann am frühen Morgen mit Ryanair für 29,99 Euro pro Person zurück nach Berlin.

Samstag, 11.6.: Genua, Italien

Bereits in der Nacht vor unserer Abfahrt zum Flughafen bekomme ich eine Push-Nachricht von der easyJet-App auf mein Handy: unser Flug hat Verspätung. Trotzdem fahren wir wie geplant um 4:30 Uhr ab, denn zum einen können wir eh nicht mehr schlafen und zum anderen weiß man ja vorher auch nicht so genau ob es bei der Verspätung bleibt. Erst später bekomme ich von easyJet eine Nachricht in der steht, dass man auch erst später am Flughafen erscheinen darf.

Am Flughafen Berlin Schönefeld stören wir uns erst mal nicht an der Verspätung und genießen in den vor dem Flughafen aufgestellten Liegestühlen das herrliche Wetter mit einem kühlen Radler auf Kosten von easyJet, die aufgrund der Verspätung Verzerrgutscheine ausgegeben haben.

Zu diesem Zeitpunkt gehen wir noch davon aus, dass es kein Problem sein wird, dass wir 2 Stunden später in Mailand landen, denn dann bleiben immer noch ganze 5 Stunden bis das Schiff ablegt. Trotzdem rufen wir natürlich MSC an um unsere Verspätung anzukündigen. Dort sagt man uns allerdings, dass der Transfer wohl nicht warten wird. Das ist natürlich sehr schlecht, doch wir versuchen das Beste daraus zu machen. Die Reise abbrechen werden wir deshalb jedenfalls nicht.

Unsere Anreise nach Genua ist nicht ganz problemlos

MSC verspricht uns, einen alternativen Transfer zu organisieren. In Mailand gelandet warten wir auf eine Kundenbetreuerin von MSC. Als sie erscheint, wird uns klar: das einzige was sie organisiert hat, ist ein Taxi zu bestellen. Und dieses Taxi soll 380 Euro kosten. Ich frage daraufhin die "normalen" Taxifahrer. Bei denen kostet die Fahrt nur 350 Euro, da frage ich mich doch was da nun der Service von MSC sein soll.

Wir haben jedenfalls keine andere Möglichkeit als ein Taxi zu nehmen. Wir nehmen dann doch den Wagen den die Dame von MSC bestellt hat, denn auch dieser Fahrer reduziert seinen Fahrtpreis.

Der von MSC bestellte Fahrer hat aber wohl aus Sicht der am Terminal wartenden Fahrer keine Taxi-Lizenz für den Flughafen, deswegen gibt es für uns ein richtiges Urlaubs-Erlebnis à la "Bella Italia". Die vorher wartenden Taxifahrer blockieren unser Taxi indem sie es umzingeln. Unserer Fahrer steigt aus und es gibt einen sehr italienisch-temperamentvollen Streit! Ein unschöner Start in einen eigentlich als Erholung gedachten Kurzurlaub. Nachdem auch ich ausgestiegen bin und darum gebeten habe dass wir fahren dürfen beruhigen sich irgendwann alle und wir fahren los Richtung Genua.

Die wirklich komfortable Fahrt (kein Wunder für den Preis!) nach Genua ist dann wieder recht positiv. Schade ist es allerdings, dass wir keine Zeit mehr haben uns die Stadt anzuschauen. Aufgrund der Uhrzeit müssen wir direkt aufs Schiff gehen. Deswegen kann ich zu Genua nur berichten: die anderen Gäste an Bord haben uns erzählt dass die Stadt recht hübsch ist und einen Besuch lohnt.

Lustig ist dann noch der Moment als wir mit unserer Limousine am Hafen ankommen. Ganze acht Kofferträger eilen tatkräftig auf unseren Wagen zu. Der Kofferraum geht auf und ... eine ziemlich kleiner Handgepäckskoffer liegt im riesigen Kofferraum! Also keine Arbeit für die hilfsbereite Crew, denn den nehmen wir lieber selber mit an Bord.

Nach unserer Reise versuchen wir die erhöhten Fahrtkosten zuerst von easyJet erstattet zu bekommen. easyJet ist ja nun mal auch ganz klar der Verursacher für unsere Mehrkosten. Doch das interessiert easyJet natürlich wenig. Bei einem Flugpreis von 23,49 Euro pro Person ist aber auch wohl nicht mehr viel Luft für einen guten Kundenservice. Somit gebe ich es irgendwann auf, denn der Ärger nun noch einen Rechtsanwalt einzuschalten o.ä. ist es mir nicht wert. MSC hingegen entschuldigt sich und erstattet uns wenigstens die Kosten, die wir für den Transfer bezahlt hatten.

An Bord werden wir freundlich empfangen

Doch "nun kann der Urlaub beginnen" (übrigens unser Lieblingsspruch nach den immer wieder neuen Rückschlägen am Anreisetag).

Der Check-In verläuft ausgesprochen unkompliziert. An Bord bringen wir erst mal unser Handgepäck auf unsere Kabine 1082. Sie ist sehr sauber und bietet aufgrund der durchdachten Einrichtung auch auf 13 Quadratmetern genügend Stauraum wenn es mal mehr Koffer sind als bei uns. Durch viele Spiegel wird die Innenkabine auch trotz fehlendem Fenster nicht beengend.

Es gibt ausreichend Handtücher, Kopfkissen, Waschgel, Shampoo und vieles mehr. In dem kleinen Bad findet sich mehr Stauraum als in manchem Hotelzimmer. Ganz kleines Manko ist dass es an der Dusche nur einen Vorhang gibt. Da ist mir persönlich immer eine Glastür lieber.

Nachdem wir alles ausgepackt haben, können wir uns Genua leider nur noch vom Schiff aus anschauen. Eine Stunde vor Abfahrt findet die obligatorische Seenotrettungsübung statt. Der Ablauf gefällt mir allerdings nicht. Das reinste Chaos. Vor allem die Lautsprecherdurchsagen sind viel zu laut und unangenehm schallend. Die Durchsage in Deutsch ist so schlecht zu verstehen dass ich mit meiner Frau sogar überlege, ob das nun Deutsch gewesen sein soll oder eine andere Sprache.

Für mich ist das nach mehr als 17 Seenotrettungsübungen kein wirkliches Problem, denn ich hätte eh nicht richtig zugehört. Aber wenn ich mir vorstelle, dass jemand zum ersten Mal auf einem Kreuzfahrtschiff ist, dann wird ihm die so durchgeführte Sicherheitsübung wohl kaum helfen.

Blick in das Buffet-Restaurant der MSC Armonia

Nun wollen wir mal das Essen probieren. Auch das ist eine herbe Enttäuschung. Wir wollen uns im Buffet-Restaurant stärken. Das Ambiente ist schon mal schlechter als auf der Autobahnraststätte auf der wir auf der Fahrt zum Flughafen einen Zwischenstopp eingelegt haben. Das Restaurant dient aufgrund seiner Lage offensichtlich auch als Durchgang zu anderen Teilen des Schiffes. Wie auch an sonst an Bord der Armonia fehlt es darüber hinaus an ansprechendem Innendesign. Ein paar nette Dekorationen hätte ich schon erwartet. Und auch das eigentlich Essen ist im Buffet-Restaurant von keiner guten Qualität. Alles in allem fühle ich mich eher wie in einer Kantine in der es nur ums Satt-Werden geht, als auf einem Kreuzfahrtschiff auf dem ich eigentlich bin um Dinge wie das Essen zu genießen.

Um 17 Uhr legt das Schiff dann ab. "Nun kann der Urlaub beginnen" sagen wir uns dabei. Bei der Ausfahrt aus dem Hafen passieren wir noch das Wrack der "Costa Concordia" das hier demonitiert wird.

Anschließend sehen wir uns an Bord ein wenig um. Das Schiff ist schon in die Jahre gekommen. Das fällt primär nicht dadurch auf, dass es reparaturbedürftig wäre. Nein, vielmehr entspricht das ganze Innendesign, die Planung, Konstruktion und Konzeption einfach nicht den heutigen Standards. So gibt es kaum ruhige Orte an Bord. Alles ist gleichzeitig auch ein Durchgang.

Abfahrt von Genua Richtung Marseille

Zu meinem Entsetzen werden bei Einbruch der Dunkelheit die Vorhänge vor den Fenstern in den meisten Bereichen an Bord zugezogen. Dabei ist doch der Sonnenuntergang über dem Meer eines der schönsten Dinge bei einer Kreuzfahrt ...

Bei ihrem schon erwähnten Umbau wurde die Armonia um 200 Kabinen erweitert. Doch darauf sind einige öffentliche Bereiche nicht ausgelegt. So reservieren wir, um eine Show im Theater sehen zu können, lieber schon einmal einen Platz. Die Reservierung ist an überall aushängenden Bildschirmen möglich.

Gegessen wird in zwei Sitzungen. Wir haben uns für die frühe Sitzung entschieden. Also begeben wir uns um 19 Uhr ins Restaurant. Und wir haben Glück: unser Tisch steht direkt an einem Fenster mit Blick auf den traumhaften Sonnenuntergang. Unsere Tischnachbarinnen (es sind alles Deutsche am Tisch) sind zwei junge Mütter die sich ebenfalls einmal eine Auszeit vom Familienalltag gönnen.

Abends heißt es 'Salute' im Marco Polo Restaurant

Die Speisekarte (in Deutsch) liest sich ganz gut. Wir können frei wählen aus jeweils mehreren Vorspeisen, Salaten, Suppen, Pasta, Fisch, Fleisch, Brot, Fitness-Gerichten, Desserts und natürlich Weinen. In allen Bereichen gibt es auch vegetarische Alternativen.

Bei der Qualität des Essens wird unsere Freude dann aber auch schon wieder gedämpft. Ich denke bei so einigen Punkten auf diesem Schiff muss man einfach auch den Reisepreis sehen. MSC ist keine hochpreisige Kreuzfahrtgesellschaft und deswegen darf man an Bord auch nicht zu viel erwarten.

Nach dem Essen stürzen wir uns ins Abendprogramm. In einer der Bars wagen wir einen kleinen Tanz, bevor es weiter zur Shopping-"Meile" an Bord geht. Unseren Platz im Theater hatten wir für 20:00 Uhr reserviert. Die Show steht unter dem Titel "Sweet Dreams - Eine Nacht des sinnlichen Kabaretts". Die Vorstellung ist grundsätzlich nicht schlecht aber auch hier habe ich definitiv schon besseres auf See gesehen.

Sonntag, 12.6.: Marseille, Frankreich

Zum Frühstück begeben wir uns ins Hauptrestaurant, da uns das Buffetrestaurant am Vortag ja nicht zugesagt hatte. Doch eine entspannte Atmosphäre herrscht auch im Hauptrestaurant leider nicht. Trotzdem ist das Frühstück grundsätzlich (in Schulnoten gesprochen) befriedigend.

Willkommen in der wichtigsten französischen Hafenstadt

Nach dem Frühstück gehen wir von Bord. Der Kreuzfahrt-Hafen von Marseille liegt deutlich außerhalb der Innenstadt. Grundsätzlich gibt es die Möglichkeit an Bord für 15,90 Euro recht teure Bus-Transfer-Tickets in die Altstadt zu erwerben. Auch gibt es Gerüchte, dass es einen kostenlosen Shuttle am Ende des Hafengeländes geben soll. Dazu finde ich auch eine Hinweistafel nach der der Shuttle heute fahren müsste. Wir sehen auch Kreuzfahrtgäste die auf irgendetwas warten. Ich höre auch, dass sie teilweise schon recht lange warten. Und ob nun wirklich ein Shuttle kommt weiß niemand. Die bessere Lösung ist meiner Meinung nach: einfach die 1,5 km über das leider etwas trostlose Industrie-Hafengelände laufen. Vor den Toren des Hafens findet sich eine Bushaltestelle. Dort fahren wir mit der Linie 35 zum "Vieux Port", das ist der alte Hafen von Marseille.

Hier angekommen bummeln wir etwas umher. Am Tag zuvor haben wir die Wege, die wir nun entlang laufen noch in den Nachrichten gesehen, denn hier gab es bei dem EM-Fußballspiel Russland-England gewalttätige Ausschreitungen. Inzwischen ist aber alles ruhig. Der "Vieux Port" ist wirklich hübsch aber auch sehr touristisch. Wir begeben uns auf einen kleinen Abstecher in die neueren Shopping-Bereiche von Marseille indem wir auf die Straße La Canebière und die Rue Saint-Ferréol abbiegen. Doch so wirklich hübsch ist es hier nicht. Wir essen eine Kleinigkeit und laufen dann an der südlichen Seite des Hafens entlang des Hafenbeckens immer geradeaus. Wir laufen auf dem Boulevard Charles Livon einen Berg hoch vorbei an großen Hotels. Am Ende erreichen wir einen kleinen aber hübschen Stadtstrand namens "Anse des Catalans".

Der Vieux Port ist der alte Hafen von Marseille

Hier lassen wir uns nieder und genießen die Sonne, den Sand und das Meer.

Für den Rückweg steigen wir bereits direkt am Strand in einen Bus und fahren mit einem Umstieg an der Haltestelle "Joliette" zurück zum Hafen.

Wieder Bord essen wir eine Kleinigkeit und machen uns dann für den Abend fertig. Worauf wir aber bei unser zweitägigen Reise natürlich gar nicht eingestellt sind: heute ist Galaabend. Auf anderen Schiffen bedeutet das ja, dass alle Gäste einen Anzug oder Smoking beim Dinner tragen. Ich habe schon ein leicht unsicheres Gefühl, da nichts Passendes im Handgepäck dabei habe. Doch auf diesem Schiff ist eben alles anders: ich sehe höchstens 10 Prozent der Passagiere in der empfohlenen Kleidung des Abends.

Am "Anse des Catalans" verbringen wir den Nachmittag

Nach einem kostenlosen Aperitif in einer der Bars an Bord begeben wir uns ins Restaurant. Wir wählen unter anderem die "Tortelli mit einer Füllung aus Spargelspitzen und Mascarpone-Käse an Trüffelbutter und gerösteten Haselnüssen", das "Goldbrassenfilet in Zitronensauce mit Kartoffelpüree und einer delikaten roten Paprikacreme" und das "ausgefächerte Rinderfilet in Steinpilzsauce mit goldenem Blätterteig-Dreieck und Brokkoli-Röschen und Mandeln". Als Dessert gibt es "Kokos-Pistazien-Dacquoise mit Himbeersauce" und eine Käseplatte.

Anschließend gehen wir ins Theater in die Show "Der Zauberer von Oz". Vor allem die artistischen Einlagen sind sehr beeindruckend.

Montag, 13.6.: Palma de Mallorca

Am nächsten Morgen genießen wir unser Frühstück achtern auf dem Außendeck. Allerdings gibt es hier leider nur sehr wenige Tische und wir müssen schon etwas kämpfen um die traumhafte Aussicht genießen zu können.

Frühstück an Deck

Heute haben wir noch einen halben Seetag bevor wir dann um 15 Uhr in Palma de Mallorca von Bord gehen. Auf dem Pooldeck ist es wie an Seetagen üblich sehr voll und laut. Ich habe auf Kreuzfahrten auch schon wirklich gute Animation an Seetagen erlebt, doch die Animation hier ist eher schrill und albern.

Trotzdem: man findet auch auf einem Kreuzfahrtschiff immer ein Plätzchen an dem es etwas ruhiger ist. Und so finden wir nach einiger Zeit einen hübschen Platz auf einer Sonnenliege mit herrlichem Ausblick auf's Meer. Während die Kathedrale von Palma langsam am Horizont erscheint und wir in den Hafen der Stadt einfahren, holen wir uns noch den ein oder anderen Snack aus dem Restaurant zu unserer Sonnenliege und genießen so die letzten Stunden an Bord.

Einfahrt in den Hafen von Palma de Mallorca

Da wir nur Handgepäck bei uns haben verzichten wir auf jegliche Ausschiffungsprozeduren und begeben uns zügig von Bord.

Zu unserem Hotel Balear in Can Pastilla fahren wir mit einem Taxi. Es sind rund 15 Minuten Fahrt vom Hafen aus. Das Hotel Balear liegt in Can Pastilla wenige Meter vom Strand entfernt. Es ist ein einfaches aber gutes Hotel für zwei Nächte. Das Personal ist freundlich. Einen Sonnenschirm können wir uns kostenlos leihen und machen uns damit direkt auf den Weg zum Strand. Dort bleiben wir auch bis zum frühen Abend.

Auf dem Rückweg kaufen wir ein paar Dinge für ein einfaches Abendbrot mit leckerem Rotwein auf unserem Hotel-Balkon. Das Hotel Balear liegt direkt gegenüber des Platzes "Placa de Pius IX". Dort sammeln sich heute einige Spanier. Anschließend startet eine Prozession die Playa de Palma entlang. Irgendwie ein ungewohntes Bild, da man doch manchmal vergisst, dass die Playa de Palma nicht nur ein Touristenort ist, sondern dass hier auch Menschen leben und ihre Traditionen pflegen möchten.

Die Playa de Palma - "Sehnsuchtsort" der Deutschen!

Nach Einbruch der Dunkelheit laufen wir die Playa entlang und kehren in der ein und der anderen Bar ein. Unser Ziel ist das Epizentrum der Insel. Zuerst genehmigen wir uns einen Drink am Ballermann 6 und starten dann eine Tour durch alle einschlägig bekannten Lokale: Mega Park, Oberbayern, Riu Paradies und natürlich dem Bierkönig. Zum Abschluss gibt es dann natürlich auch noch eine Bratwurst.

Wir waren sicherlich eines der ganz wenigen verheirateten Paare die zu zweit so eine Partytour unternehmen. Lustig war es auf jeden Fall!

Dienstag, 14.6.: Palma de Mallorca

Nach dem Aufstehen frühstücken wir zuerst einmal in unserem Hotel. Das Frühstück ist einfach, aber man kann satt werden.

In der Altstadt von Palma

Danach lassen wir uns vom sehr engagierten Rezeptionisten einige Tipps für eine Tour durch Palma geben und laufen dann zur nächsten Bushaltestelle. Für 1,50 Euro pro Person fahren wir in die Innenstadt von Palma zum Plaça d'Espanya. Von dort laufen wir zuerst zu einem netten Restaurant in dem wir zu Mittag essen. Anschließend geht's zum Shoppen in Palmas Innenstadt.

Auch wenn ich schon oft in Palma war: die Altstadt ist eine der schönsten Innenstädte zum Bummeln und Shoppen. Es gibt so viele schöne kleine und größere Boutiquen. Aber auch die großen Modeketten wie Mango sind vertreten. Es gibt Läden mit besonders originellem Sortiment, viele Cafés, enge Gassen, hübsche Häuserfassaden und hübsche Plätze. Es ist nicht unbedingt überteuert und einen Hafen mit Blick aufs Meer gibt es auch: was will man mehr!

Pause am Passeig des Born

In einer der vielen Ecken entdecken wir einen kleinen Bio-Supermarkt der auch leckere Snacks anbietet: "Es Badulake" (Carrer de les Minyones 2). Ein absoluter Tipp!

Am Passeig des Born legen wir unter den schattenspendenden Bäumen eine erholsame Pause ein und laufen dann zum Vorplatz der Kathedrale und genießen noch ein wenig die Aussicht bevor es mit dem Bus zurück zum Hotel geht.

Abends laufen wir statt Richtung Playa de Palma einmal am Yachthafen vorbei in die entgegengesetzte Richtung. Dort befindet sich eine kleinere Bucht mit weiteren Hotels und Restaurants. Eine wirklich hübsche Ecke, die ich - obwohl ich schon so oft an diesem Strand war - noch gar nicht kannte. Hier genießen wir die Abendstimmung.

Mittwoch, 15.6.: Rückflug am frühen Morgen

Auch wenn es sicherlich unkompliziert ist mit einem Taxi zurück zum Flughafen zu fahren haben wir trotzdem bereits vor Abreise einen Fahrdienst zurück zum Flughafen gebucht. Morgens um 4:40 Uhr werden wir von diesem pünktlich abgeholt und es geht mit Ryanair zurück nach Berlin. Während meine Frau mit dem Auto zu unseren Kindern fährt muss ich allerdings schon am nächsten Tag wieder ins Büro und fliege deswegen direkt weiter nach Köln wo ich noch einen sommerlichen Nachmittag verbringe und dann mit dem Zug weiter nach Hause fahre. Ein Flug von Berlin nach Köln war zum Preis von 10 Euro bei Ryanair sogar einiges günstiger als eine Zugfahrt.

Essen wie bei McDonalds - so etwas ist mir ehrlich gesagt auf noch keinem Kreuzfahrtschiff angeboten worden

Fazit:

Leider muss ich sagen: die MSC Armonia war das schlechteste Schiff auf dem ich bisher war. Die Konzeption des Schiffes, die Hektik an Bord, die Lautstärke, die Innenausstattung, ... all das hat mich nicht überzeugt. Wenn ich daran denke, wie die Hamburger in McDonalds-"Qualität" vor uns am Büffet lagen - das ist einfach nicht das was ich unter einer Kreuzfahrt verstehe.

Trotzdem möchte ich auch etwas Positives sagen: es gibt immer wieder bemühte Angestellte die auch an Bord dieses Schiffes durch ihr Engagement unseren Urlaub aufgewertet haben, beispielsweise unser Kellner Roberto aus Honduras.

Und eine weitere Sache muss man sich bewusst machen: für den gezahlten Reisepreis (bei uns 60 Euro pro Person und Tag) bekommt man am Ende sehr viel mehr als in einem vergleichbaren Hotel. 60 Euro würde man im Hotel bereits für das Zimmer bezahlen. Doch hier bekommt man noch unzählige Extras vom üppigen Essen bis hin zur Abendshow im Theater - und nicht zuletzt: man bekommt eine Schiffsreise zu unterschiedlichen Urlaubsorten die man entdecken kann.

Mallorca hat uns dagegen nicht enttäuscht. Vor allem hat uns der Tag in Palmas Altstadt sehr gut gefallen. Hier kann man wunderbar in den kleinen Boutiquen stöbern, in den Cafés sitzen oder das Treiben am Hafen beobachten.

Das Hotel Balear in dem wir an der Playa de Palma übernachtet haben war nichts Besonderes aber es war in Ordnung und das Personal war sehr hilfsbereit.

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