Ein Wochenende in Köln

Datum:
9. bis 10. August 2008
Dauer:
2 Tage
Hotel:
Karte:
Reisekarte
Bereiste Städte:
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Reisebericht

Blick vom Kölner Doms auf die Altstadt und den Rhein

Köln liegt nur 120 km von meinem Wohnort entfernt. Doch gerade solchen nahe gelegenen Orten schenkt man oft viel zu wenig Beachtung. Und dabei gehört die Rhein-Metropole zu den beliebtesten Städtereise-Zielen Deutschlands und bietet zahlreiche Museen, Sehenswürdigkeiten und ein weltweit bekanntes Nachtleben.

Ein 50%-Rabatt-Angebot der Hotelkette Barceló bringt uns auf die Idee, für ein ganzes Wochenende nach Köln zu fahren. Wir buchen ein Doppelzimmer im "Barceló Cologne City Center", einem zentral gelegenen 4-Sterne-Hotel, zum Preis von 22 Euro pro Person.

Samstag, 9.8.: In der Altstadt und auf dem Rhein

Mit dem Auto fahren wir nach Köln. Die Innenstadt ist verstopft und die Parkplätze sind recht teuer. Das Parkhaus von unserem Hotel kostet beispielsweise 15,50 Euro pro Tag. Eine bessere Möglichkeit ist da, die zahlreichen Park+Ride-Möglichkeiten zu nutzen. Direkt am Autobahnkreuz A1/A4 gelegen ist das Park+Ride-Parkhaus Marsdorf, in dem wir kostenlos parken. Direkt gegenüber befindet sich die S-Bahn Haltestelle "Haus Vorst". Wir kaufen ein 4er Ticket zum Preis von 8,10 Euro und fahren mit der Linie 7 innerhalb von 15 Minuten zu unserm Hotel.

Unser Hotel "Barceló Cologne City Center"

Das "Barceló Cologne City Center" liegt direkt am Rudolfplatz. Es ist ein riesiger Bau, der schon einige Tage alt ist. Die öffentlichen Bereiche, wie die Empfangshalle und das Restaurant, sind aufgrund einer Renovierung in diesem Jahr aber in einem sehr guten Zustand. Wir bekommen das Zimmer mit der Nr. 803. Es ist zwar überdurchschnittlich gut ausgestattet (große Betten, Hosenbügler, Wärmelampe im Bad usw.) doch das Inventar weist aufgrund seines Alters so einige leichte Beschädigungen auf. Dafür haben wir eine hervorragende Aussicht über die Stadt bis zum Dom.

Leider gibt es jedoch noch etwas, worüber wir uns beschweren müssen. Wegen einer Falschaussage auf der Internetseite des Hotels mussten wir davon ausgehen, dass das Frühstück im Preis inbegriffen ist. Wegen des bereits rabattierten Zimmerpreises will man uns nun aber kein kostenloses Frühstück geben. Da auch das Hotel die Falschaussage auf der Internetseite bedauert, einigen wir uns darauf, dass wir nur ein Frühstück zahlen müssen.

Als erstes geht's zum Shopping

Wir verlassen das Hotel und laufen in Richtung der Kölner Altstadt. Sie liegt nicht weit vom Hauptbahnhof und Dom direkt am Rhein. Auf unserem Weg durchqueren wir einige Einkaufsstraßen. In einer Großstadt wie Köln kann man natürlich hervorragend shoppen. So kaufen wir auch die ein oder andere Kleinigkeit bis wir die Altstadt erreichen.

Da es absolut herrliches Wetter ist, setzen wir uns in eine der gemütlichen Kneipen, die ihre Stühle draußen und mit bester Sicht auf den Rhein aufgestellt haben. Wir trinken einen kühle Apfelschorle, es ist zwar ein großes Glas, doch bei der anschließenden Rechnung sind wir doch recht überrascht. 5 Euro zahlen wir pro Glas. Nicht gerade günstig.

Die Kölner Altstadt

Wir schlendern noch etwas den Rhein entlang, sitzen in der Sonne und essen etwas in einer kleinen Imbissstube.

Nachdem wir uns zuvor Karten für eine Schiffs-Rundfahrt auf dem Rhein gekauft haben, gehen wir um 18 Uhr an Bord eines der vielen Schiffe, die in der Altstadt anlegen. Eine einstündige Rundfahrt bei der Gesellschaft "Köln Düsseldorfer" kostet 7,20 Euro bzw. 5,80 Euro bei Vorlage einer ADAC-Mitgliedskarte. Die Fahrt führt von der Altstadt aus in beide Richtungen des Rheins. Dazu werden einige Infos über die Stadt per Lautsprecher verkündet. Es ist schön, die Stadt einmal aus dieser Perspektive zu sehen. Wirkliches Sightseeing darf man bei einer solchen Rundfahrt aber nicht erwarten.

Abendessen in Köln: ein halver Hahn und dazu ein Kölsch

So langsam bekommen wir Hunger. Auf unserem langsamen Rückweg in Richtung Hotel entdecken wir am Neumarkt eine gemütliche Kneipe namens "Gertrudenhof". Hier setzen wir uns an einen der Biertische. Das war eine sehr gute Entscheidung, denn mit dem Gertrudenhof haben wir eine typische Kölner Kneipe mit einem besonders urigen Wirt gefunden. Hier gefällt es uns so gut, dass wir lange sitzen bleiben und so einige Kölsch trinken. Zum Essen gibt es eher rustikale Sachen. Wir wählen Spiegeleier mit Bratkartoffeln und eine rheinische Spezialität, einen halven Hahn. Ein halver Hahn ist ein Roggenbrötchen mit mittelaltem Gouda-Käse, Butter, Senf und Zwiebeln. Die Preise hier sind günstiger als in der Altstadt (z.B. 1,60 Euro für ein Kölsch, 4 Euro für den halven Hahn).

Nachdem es inzwischen dunkel geworden ist, landen wir auf dem Rückweg zum Hotel mitten in einer unter freiem Himmel veranstalten Feier eines Karnevalsvereins. Wie uns erzählt wird, feiert hier die "Ehrengarde der Stadt Köln", einer der - nach eigener Aussage - wichtigsten Karnevalsvereine der Stadt. So lassen wir mit einigen weiteren leckeren Kölsch den Abend ausklingen.

Sonntag, 10.8.: Der Kölner Dom und das Römisch-Germanische Museum

Das Frühstück im "Barceló Cologne City Center" kostet 20 Euro pro Person. Für einen auf den ersten Blick recht hoch erscheinenden Preis erwarten wir natürlich ein besonders gutes Frühstücksbuffet. Und unsere Erwartungen werden sogar weit übertroffen! Nach so vielen Reisen die ich schon gemacht habe, ist es sicherlich schon etwas besonderes, wenn ich sage, dass es das beste Frühstück ist, was ich bisher bekommen habe!

Schokobrunnen beim Frühstück im Hotel

Es gibt einfach alles: verschiedenste Sorten Brötchen, Gemüse, Obst, Müsli, warme Dinge wie Eierspeisen, spanische Omelette, Chicken-Wings und Hash Browns. Das Getränkeangebot umfasst Sekt, zahlreiche Säfte, Kaffee, Cappuccino, Espresso, Tee und vieles mehr. Wem das noch nicht genug ist, der findet noch einen Schokoladenbrunnen vor, aus dem flüssige Schokolade sprudelt. In diese kann man Obst wie Erdbeeren oder Ananas eintauchen, um sein Frühstück noch etwas zu versüßen.

Nicht nur das Essen selbst ist gut, die Servicekräfte sind ausgesprochen freundlich und hilfsbereit. Der Chefkoch kommt sogar persönlich an unseren Tisch, um uns frisch erwärmte Schoko-Blätterteig-Croissants anzubieten.

Die Westfassade des Kölner Doms

Nachdem wir somit gut in den Tag gestartet sind, checken wir aus dem Zimmer aus und lassen unsere Taschen im Hotel hinterlegen, denn nun möchten wir uns die meist-besuchte Sehenswürdigkeit Deutschlands anschauen: den Kölner Dom.

Im Jahre 1164 kamen die Reliquien der Heiligen Drei Könige nach Köln. Sie gehörten zu den wichtigsten Reliquien des Mittelalters. Für sie sollte ein Gebäude geschaffen werden, der ihrer Bedeutung gerecht wird. So entschlossen sich die Kölner zu einem Neubau des Doms im Stil der französischen Gotik. Dieser Baustil trat damit seinen Siegeszug durch Europa an.

Der Bau des Doms war ein so ehrgeiziges Projekt, dass er nach dem Baubeginn im Jahre 1248 erst nach über 600 Jahren - im Jahre 1880 - komplett fertig gestellt werden konnte. Seine monumentale Westfassade von über 7.100 Quadratmetern ist einfach unglaublich beeindruckend. Der 157 Meter hohe Nordturm war nach seiner Fertigstellung einige Zeit lang das höchste Bauwerk der Welt.

Der Dreikönigenschrein, das größte aus Gold geschmiedete Kunstwerk des Mittelalters

Wir betreten den Dom und schauen uns seine Inneneinrichtung an. Hier ist eigentlich alles imposant, seien es die Fenster oder das Gewölbe des Hauptschiffes, das mit über 43 Metern das zweithöchste der Welt ist.

Doch das absolute Highlight ist der Dreikönigenschrein. Er erhebt sich hinter dem mittelalterlichen Hochaltar und bildet so das Zentrum des Domes, der als steinerner Aufbewahrungsort für ihn errichtet worden war.

Im Dreikönigenschrein werden die Reliquien der Heiligen Drei Könige aufbewahrt. Um ihn zu sehen reisten im Mittelalter abertausende Pilger nach Köln, unter ihnen alle Könige und Kaiser, die etwas auf sich hielten. Mit 110 cm Breite, 153 cm Höhe und 220 cm Länge ist er die größte Goldschmiedearbeit und zugleich eines der wichtigsten und anspruchvollsten Kunstwerke des Mittelalters in Europa. Besetzt ist er mit über 1.000 Edelsteinen und Perlen. Ein beeindruckendes Kunstwerk von unschätzbarem Wert.

Blick vom Südturm des Doms auf das rechte Rheinufer

Wir besteigen den Südturm. Der Eintritt kostet 2 Euro. Wir kaufen allerdings eine Kombikarte, mit der wir später auch die Schatzkammer des Doms besichtigen können. Diese Kombikarte kostet 5 Euro.

Den Turm muss man zu Fuß erklimmen. Dabei gilt es, über 509 Stufen 97 Höhenmeter auf einer sehr engen Wendeltreppe zurückzulegen. Das ist für Unsportliche sicher eine harte Aufgabe und wir laufen an so einigen vorbei, die laut schnaufend das Treppenhaus verstopfen, denn sie müssen eine Pause machen, was aufgrund der Enge nur schlecht nicht möglich ist.

Der Weg nach oben lohnt sich, denn man hat eine hervorragende Aussicht auf die Stadt und das Umland. Außerdem sieht man von hier viele Details des Doms genauer, was dem Betrachter das imposante Bauwerk etwas näher bringt. Auf dem Weg zurück nach unten machen wir Halt in der Glockenstube des Südturms, in der die St. Petersglocke, die größte freischwingend läutbare Glocke der Welt, untergebracht ist.

Gold in der Domschatzkammer

Anschließend begeben wir uns in die Kellergewölbe des Doms, in denen sich die Domschatzkammer befindet. In ihr bekommen wir in mehreren Räumen viele wertvolle Objekte zu sehen. Darunter befinden sich goldene Reliquienbehälter, kunstvolle mittelalterliche Skulpturen, Gewänder und Insignien der Erzbischöfe und Domgeistlichen.

In der Nähe des Doms befindet sich das Römisch-Germanisches Museum der Stadt Köln. Wir zahlen 6 Euro Eintritt. Bevor wir uns der Dauerausstellung widmen, besuchen wir die Sonderausstellung "Echnaton und Amarna: Wohnen im Diesseits". Sie dokumentiert die Gründung der altägyptischen Hauptstadt Achet-Aton durch Pharao Echnaton und seiner Frau Nofretete.

Römische Alltagsgegenstände im Römisch-Germanischen Museum

Anschließend schauen wir uns die sehr umfangreiche Dauerausstellung des Museums an. Sie ist gut sortiert und nach Themenbereichen geordnet. Als besonders beeindruckend empfinde ich die üppige Sammlung römischer Gläser, die es in vergleichbarer Weise wohl in keinem anderen Museum geben dürfte. Darüber hinaus hat das Museum einen Schwerpunkt auf Gegenstände des römischen Alltagslebens gesetzt, was mir ebenfalls gut gefällt. Ansonsten finden sich u.a. noch eine systematische Sammlung antiker Tonlampen, römische Fresken und römischer und frühmittelalterlicher Schmuck.

Nachdem wir das Museum wieder verlassen haben, bummeln wir zurück zum Hotel und fahren mit der S-Bahn zurück zu unserem vor der Stadt geparktem Auto.

Beliebter Treffpunkt: die Treppen vor dem Kölner Dom

Fazit:

Köln gehört nicht umsonst zu den beliebtesten Städtereise-Zielen Deutschlands. Diese Stadt hat noch viel viel mehr zu bieten, als wir uns an diesen beiden Tagen anschauen konnten.

Das Hotel "Barceló Cologne City Center" hat eine gute Lage. Unser Zimmer war leider nicht im besten Zustand, dafür wurden wir aber mit einem Frühstück verwöhnt, dass fast nicht besser sein könnte.

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