Ägyptenreise (Kairo, Sharm el-Sheik, Alexandria)

Datum:
16. bis 26. November 2007
Dauer:
10 Tage
Unterkünfte:
Calimera Royal Diamond Beach , Sharm el-Sheik (5 Nächte)
President Hotel , Kairo (2 Nächte)
Windsor Palace Hotel , Alexandria (1 Nacht)
Let Me In , Kairo (2 Nächte)
Karte:
Reisekarte
Bereiste Städte:
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Reisebericht

Bei TUIfly gibt es regelmäßig Preisaktionen mit unglaublichen Angeboten. So finde ich für den Preis von 5 Euro (zuzüglich circa 30 Euro Steuern pro Strecke) Flüge von Köln nach Kairo. Nachdem ich bereits im Mai eine wunderschöne Woche in Ägypten verbracht habe, möchte ich diese Gelegenheit nutzen, das Land der Pharaonen noch einmal zu besuchen.

Von Kairo aus werde ich weiter nach Sharm el-Sheik ans Rote Meer fliegen. Dort genieße ich die Sonne und die Unterwasserwelt des Roten Meeres, wobei mir zu Gute kommt, dass ich im Sommer einen Tauchschein gemacht habe. Als luxuriöse Unterkunft habe ich den 5-Sterne-Club "Calimera Royal Diamond Beach" gebucht - natürlich mit All-inclusive- Verpflegung. Das Calimera Royal Diamond ist ein nagelneues Clubhotel und wird erst 2 Wochen vor meiner Ankunft eröffnet.

Nach fünf Tagen am Meer werde ich in die 15-Millionen-Einwohner Metropole Kairo weiter fliegen. Dort habe ich genügend Zeit mir die Sehenswürdigkeiten anzuschauen, die ich bisher noch nicht kenne, wie z.B. die Pyramiden von Sakkara oder die Zitadelle.

Außerdem werde ich von Kairo aus einen Ausflug nach Alexandria unternehmen. Dort plane ich einen faszinierenden Tauchgang: bei mehreren Erdbeben sind große Teile des antiken Alexandrias im Meer versunken. Unter anderem der Palast Kleopatras und der Leuchtturm von Pharos, der zu den Sieben Weltwundern zählte. Diese einmaligen archäologischen Unterwasser-Schätze möchte ich mit eigenen Augen sehen ...

Freitag, 16.11.: Anreise

Für 19,99 Euro Aufpreis habe ich bei TUIfly ein Zug-zum-Flug-Ticket gebucht. Damit darf ich sogar ICE fahren. Wegen den deutschlandweiten Bahnstreiks mache ich mich etwas eher auf den Weg zum Flughafen Köln-Bonn. Ich komme aber ohne Verspätungen dort an und checke ein. TUIfly bietet die Mitnahme von Tauchgepäck kostenlos an, wenn man dieses vorher online anmeldet. Also verpacke ich meine ABC-Ausrüstung (Schnorchel/Maske/Flossen) in eine zweite Tasche und gebe diese zusätzlich zu meinem normalen Gepäck am Schalter auf.

Der Flug wird mit einer Boeing 737-800 ausgeführt und ist sehr angenehm. TUIfly bietet während des Flugs Zeitschriften, warmes Essen, Getränke und freundlichen Service. So sollte es sein.

Von Kairo fliege ich erst einmal weiter nach Sharm el-Sheik

Nachdem ich in Kairo gelandet bin, gehe ich zu einer der Geldwechselstuben und wechsle einige Euro in Ägyptische Pfund. Von diesem Geld kaufe ich direkt in der Geldwechselstube ein Visum. Dieses besteht neuerdings (bei meinem letzen Besuch sah es noch anders aus) aus einem recht großen Aufkleber blauen Aufkleber. Diesen muss man in seinen Reisepass einkleben. Wichtig ist, das Visum in Ägyptischen Pfund oder in Dollar zu bezahlen. Mit Euro bezahlt ist es nämlich teurer und kostet 15 Euro statt 90 Ägyptischen Pfund (ungefähr 11 Euro).

Anschließend stelle ich mich an der Schlange zur Passkontrolle an. Dort zeige ich den Reisepass und die ausgefüllte Einreisekarte, die vorher im Flugzeug verteilt wurde, vor und erhalte einen Stempel. Diesen muss ich dann noch einmal am Ausgang vorzeigen und darf nun ägyptischen Boden betreten.

Nachdem ich meinen Koffer vom Band geholt habe, nehme ich den kostenlosen Shuttle-Bus mit dem Ziel "Car Park". Dort steige ich wiederum in den Shuttle-Bus zum Terminal 1 um, denn ich muss zum Terminal 1, Halle 4. Etwas verwirrend ist dabei die Unterscheidung von Terminal und Halle, so dass ich zuerst vor dem falschen Gebäude stehe.

Nachdem ich meinen Check-in Schalter aber gefunden habe, checke ich ein und fliege mit Egyptair weiter nach Sharm el-Sheik.

Das nagelneue 5-Sterne-Clubhotel Calimera Royal Diamond Beach

Samstag, 17.11.: Ankunft in Sharm el-Sheik

Nach einer Stunde Flug lande ich um 6 Uhr morgens in Sharm el-Sheik. Ich rufe ein Taxi. Doch leider findet der Fahrer mein Hotel, dass ja erst vor wenigen Wochen eröffnet hat, nicht. Immer wieder fragen wir andere Taxifahrer, doch niemand kennt es und die vom Hotel angegebene Telefonnummer funktioniert nicht. Ist dies das erste Mal, dass auf einer meiner Reisen etwas schief läuft? Nein, endlich, nach über einer Stunde kennt jemand das neue "Calimera Royal Diamond Beach", das sich übrigens neben dem "Iberotel Grand Sharm" in Hadaba befindet, das bei den Taxifahrern bekannter ist.

Inzwischen ist es fast 8 Uhr und ich bin froh, dass ich direkt auf mein Zimmer darf und mich noch etwas ausruhen kann.

Eine schöne Hotelanlage - wenn auch noch nicht ganz fertiggestellt

Wieder fit schaue ich mir das Hotelgelände an. Dem erst diesen Monat eröffnetem Hotel kommt natürlich zu Gute, dass alles nagelneu ist. Der Nachteil ist dabei, dass noch nicht alle im Katalog beworbenen Einrichtungen vorhanden sind und an vielen Stellen noch gebaut wird. Da ich nur wenige Nächte hier verbringe, stört mich dieser Umstand nicht wirklich. Doch der Reiseleitung ist das Problem bewusst und ich erhalte im nachhinein einen beachtlichen Anteil meines Reisepreises zurück erstattet!

An meinem Zimmer selbst gibt es aber rein gar nichts zu beanstanden. Alles ist sehr sauber, auf dem Tisch steht frisches Obst und die Minibar ist gefüllt. Da ich All-inclusive gebucht habe, darf ich mich nach Lust und Laune bedienen. Auf der Hotelanlage befinden sich unter anderem zwei Pools, mehrere Restaurants und ein Fitnessstudio mit Wellnessbereich. Die gesamte Anlage ist in den Hang gebaut, was zwar eine wunderschöne Aussicht auf das Meer mit sich bringt, jedoch muss man einige Höhenmeter zurücklegen, wenn man z.B. zum Strand möchte. Der Strand ist übrigens sehr schön. Die kostenlosen Liegen stehen auf mehreren Ebenen eines Felsens. An einigen Stellen befindet sich etwas Sandstand. Von dort aus kann man nicht direkt ins Wasser, sonders muss einen schwimmenden Steg entlang laufen. Dort gelangt man dann zum absoluten Highlight dieses Hotels: ein traumhaftes Korallenriff.

Am hoteleigenen Strand komme ich schnell in Urlaubslaune

Hier schnorchle ich dann auch direkt. Hunderte - und das ist nicht übertrieben - bunte Fische schwimmen um mich herum. Ohne zu merken wie die Zeit vergeht, bleibe ich über eine Stunde im Wasser und beobachte das bunte Treiben.

Am Strand befindet sich eine Tauchbasis des "Camel Dive Club". Hier informiere ich mich und buche zwei Tage mit jeweils zwei Bootstauchgängen. Ein Tag kostet 60 Euro. Eine komplette Leihausrüstung kostet 30 Euro pro Tag zusätzlich.

Nachdem ich mich frisch gemacht habe, gehe ich zum Abendessen. Es gibt ein Buffetrestaurant und ein italienisches Á-la-carte-Restaurant. Zwei weitere Á-la-carte-Restaurants sind noch im Bau. Ich esse während meines Aufenthaltes nur im Buffetrestaurant.

Die Außenterrasse des Restaurants - Meerblick inklusive

Das Essen ist gut, lediglich die Auswahl könnte umfangreicher sein. Sehr schön ist, dass man auch draußen auf einer großen Terrasse speisen kann. Von dieser erhöht gelegenen Terrasse hat man eine hervorragende Aussicht über die Hotelanlage und auf das Meer. Regelmäßig tritt eine Sängerin auf und schafft so eine angenehme Abendatmosphäre.

Nach dem Essen schaue ich mich außerhalb des Hotels ein wenig um. Direkt neben dem Calimera befindet sich ein Ritz-Carlton-Luxushotel, übrigens das einzige in einem afrikanischen Land. Das zeugt schon von der Exklusivität der Umgebung. Besonders schön ist ein nahe gelegenes, neu erbautes Einkaufszentrum in Stil einer Festungsanlage mit schönen Geschäften und Unterhaltungsmöglichkeiten.

Beim Schnorcheln bestaune ich die unzähligen bunten Fische

Sonntag, 18.11.: Erholung am Strand

Das Frühstück im Hotel ist gut. Den heutigen Tag verbringe mit Sonnenbaden am Strand und mit einigen Schnorchel-Gängen am wunderschönen Hausriff. Ich mache einige Fotos mit meiner Digitalkamera und einem wasserdichten Plastikbeutel des Herrstellers Aquapac.

Gegen Abend gehe ich ins Fitnessstudio und trainiere ein wenig, damit ich beim Abendessen auch wieder gut zuschlagen kann. Außerdem gönne ich mir in der hoteleigenen Bar (eine Disco gibt es nicht) noch einige Bier.

Montag, 19.11.: Tauchen im Roten Meer

Nach dem Frühstück werde ich zu meinem Tauchausflug abgeholt. Ich werde ins Zentrum von Sharm el-Sheik gebracht, der Naama Bay.

Dort checke ich auf dem Tauchboot "Verdi" ein. Heute werden wir zwei Tauchplätze anfahren, die recht einfach zu betauchen sind. Sie befinden sich beide in Nähe der Küste.

Unser Tauchboot wird beladen

Als erstes steuern wir den Tauchplatz "Temple" an. Wir tauchen dort 40 Minuten bei einer Tiefe von bis zu 18 Metern. Seinen Namen hat diese Stelle von drei Korallenstöcken, die wie die Säulen eines antiken Tempels in die Höhe ragen. Nachdem ich vom genialen Hausriff an meinem Hotel verwöhnt worden bin, bin ich von diesem Tauchgang etwas enttäuscht. In der Tiefe sind nun mal die Farben nicht mehr so schön wie direkt unter der Oberfläche und da der Tauchplatz sehr gut besucht ist, finden sich hier nicht allzu viele Fische. Das Highlight des Tauchgangs sind einige Muränen und rote Feuerfische.

Das Boot bringt uns zu unseren Tauchplätzen vor der Küste

Nachdem unser Boot wieder abgelegt hat, steuern wir unseren zweiten Tauchplatz "Middle Gardens" an. Auch dies ist ein sehr einfacher Tauchplatz ohne viel Strömungen. Man taucht auf einem weitläufigen Sandplateau, das bis zu 16 Meter in der Tiefe liegt. Dieser Tauchplatz ist etwas interessanter, doch noch immer war ich von meinem Hausriff am Hotel mehr begeistert.

Mit im Preis für den Tauchauflug inbegriffen sind Getränke. Das Mittagessen an Bord des Schiffes kostet noch einmal 45 Ägyptische Pfund. Das Essen schmeckt gut, doch lieber hätte ich darauf verzichten sollen, doch dazu komme ich später noch.

Zurück an Land laufe ich zur Zentrale der Camel Diver, die auch ein eigenes Hotel direkt an der Unterhaltungsmeile der Naama Bay betreiben. Wir sitzen noch ein wenig im Clubbereich herum und trinken etwas. Später werde ich vom Shuttle-Bus zurück zu meinem Hotel gebracht.

Dienstag, 20.11.: Ich bin krank

Nachdem ich als Anfänger gestern eher einfachere Tauchplätze besucht hatte, wollte ich heute mit dem Tauchboot zum Ras Mohammed Nationalpark fahren, der sehr interessante Tauchspots bieten soll. Doch leider bin ich heute krank. Ob dies mit dem Mittagessen an Bord des Tauchbootes zu tun hat, kann ich nicht sicher sagen. Jedenfalls muss ich heute aussetzen. Morgen kann ich leider nicht mehr tauchen, da ich bereits Donnerstag zurück nach Kairo fliegen werde und man vor einem Flug 24 Stunden lang nicht tauchen darf.

Nachdem es mir mittags etwas besser geht, verbringe ich noch ein paar Stunden am Strand und gehe dann zum Abendessen.

Hier lässt es sich wohl aushalten

Mittwoch, 21.11.: Erholung am Strand und im Wellness-Bereich

Den heutigen Tag verbringe ich noch einmal mit Sonnenbaden und Schnorcheln. Dabei mache ich wieder einige schöne Unterwasserfotos. Zu dieser Jahreszeit (November) setzt übrigens bereits ab 16 Uhr die Dämmerung ein. Sobald dann gegen 17 Uhr die Sonne verschwunden ist, wird es merklich kälter.

So bleibt mir nachmittags noch genügend Zeit für ein wenig Sport. Direkt danach habe ich eine Massage gebucht. Als Zugabe dazu darf ich das Hamam und die Sauna benutzen. Die Massage dauert eine Stunde und ist sehr entspannend. Ich zahle 30 Euro. Ein wirklich erholsamer Tag!

Donnerstag, 22.11.: Weiter geht's nach Kairo

Nach dem Frühstück packe ich meinen Koffer und ruhe mich noch ein wenig am Pool aus. Um 11 Uhr verlasse ich das Hotel mit einem Taxi Richtung Flughafen, um zur nächsten Station meiner Reise zu fliegen - nach Kairo.

Der Flug von Sharm el-Sheik nach Kairo wird von Egyptair Express ausgeführt. Zum ersten Mal fliege ich in einer Embraer 170 vom gleichnamigen brasilianischen Flugzeughersteller.

Die nächste Station meiner Reise ist die Millionen-Metropole Kairo

In Kairo angekommen hole ich meinen Koffer vom Band und suche mir ein Taxi, die zu genüge vor dem Terminal stehen. Noch im Terminal wurde mir gesagt, dass der offiziell festgelegte Preis für ein Taxi in den Stadtteil Zamalek, in dem sich mein Hotel befindet, 66 Ägyptische Pfund beträgt. Das ist sicherlich nicht zu teuer. Ich zahle bei meinem Taxifahrer sogar nur 55 Pfund.

Mein 3-Sterne-Hotel trägt den Namen "President". Das Viertel Zamalek, in dem es gelegen ist, ist sehr ruhig, was in der 15-Millionen-Einwohner-Stadt Kairo schon eine Besonderheit ist. Zamalek ist ein Geschäftsviertel, das hauptsächlich von Ausländern bewohnt wird. Dadurch gibt es auch einige eher westliche Restaurants und Café. Dafür bin ich hier etwas weiter vom Stadtzentrum entfernt, was aber nicht weiter schlimm ist, denn Taxifahrten innerhalb Kairos sind ausgesprochen günstig.

Sonnenuntergang am Nil

Nachdem ich mich in der Umgebung umgeschaut habe und in einem nahen Supermarkt eingekauft habe, verbringe ich den Abend mit einem Spaziergang am Nil. Im einem Internetcafé rufe ich meine Emails ab und begebe mich dann weiter bis zum Midan Tahrir, dem Zentrum der modernen Innenstadt Kairos. Ich schlendere ein wenig die Geschäfte entlang und besuche das Felfella, ein Restaurant, das mir bei meinem letzten Besuch in Kairo bereits sehr gut gefallen hatte. Dort esse ich frisch gegrilltes Fleisch und einen leckeren Vanillepudding mit dem ägyptischen Namen Mehallabia.

Gut gesättigt fahre ich mit einem Taxi zurück zum Hotel. Die Fahrt kostet 15 Pfund, was ungefähr 2 Euro entspricht.

Freitag, 23.11.: Die Pyramiden

Der Frühstückraum des Hotels ist zwar hell, hat aber keine schöne Atmosphäre. Dementsprechend gefällt mir auch das Frühstückbüffet nicht, so gibt es weder Eier noch akzeptables Brot.

In Sakkara besichtige ich ...

Bereits gestern habe ich über den Hotelportier ein Taxi für den gesamten heutigen Tag gebucht. So kann ich völlig entspannt und individuell die Pyramiden rund um Kairo besuchen. Der Taxifahrer spricht sehr gutes Englisch und wartet geduldig an jeder Sehenswürdigkeit bis ich weiter möchte. Für das Taxi zahle ich 150 Ägyptische Pfund, was ungefähr 20 Euro entspricht.

Als erstes lasse ich mich nach Sakkara fahren. Die Fahrt dauert ein Stunde. Der Eintritt kostet 50 Pfund. Sehr lohnenswert ist das Extraticket für die Grabkammern, dass man direkt am Eingang für 25 Pfund kaufen kann.

... die Stufenpyramide des Djoser, das erste Steinbauwerk der Welt

Sakkara ist eine Nekropole (Totenstadt) aus der altägyptischen Zeit. Das bekannteste Bauwerk in Sakkara ist die Djoser-Pyramide. Sie wurde 2.650 v. Chr. gebaut und ist damit die älteste ägyptische Pyramide. Erbaut wurde sie von Imhotep, der später als Heiliger verehrt wurde und als erstes namentlich genanntes Universalgenie der Menschheit gilt. Er hatte unter anderem die Idee, statt mit Ziegeln (die unter einem so großem Gewicht wie dem einer riesigen Pyramide zusammenbrechen würden), mit Steinen zu bauen. So entstand das erste Steinbauwerk der Welt.

Ich schaue mir auch das weitere Gelände an. Mit der zusätzlichen Eintrittskarte darf ich einige ägyptische Gräber betreten, die vor allem wegen ihrer besonders gut erhaltenen Farben faszinieren. Um dieses Farben zu schützen, ist das Fotografieren innerhalb der Gräber nicht erlaubt. Die Motive zeigen Szenen aus dem alltäglichen Leben der Ägypter wie den Fisch- und Vogelfang oder Landwirtschafsszenen.

Memphis war die Haupt- und Residenzstadt des Alten Reichs

Nachdem ich mir alles ausgiebig angeschaut habe, fahre ich weiter nach Memphis, das während der gesamten Periode des Alten Reichs die Hauptstadt Ägyptens war. Doch heute ist leider nicht mehr viel zu sehen von dieser einst bedeutendsten Stadt des Landes, deren Tempel als Steinbruch für Kairo missbraucht wurden. Ich besuche das Memphis-Museum (30 Pfund Eintritt) und werde enttäuscht, denn hier kann man - außer ein paar ausgegrabenen Statuen - nicht viel sehen. Insgesamt finden sich wohl mehr Souvenir-Läden auf dem kleinen Gelände als Ausstellungsstücke. Das Highlight ist eine riesige liegende Statue von Ramses II.

Zum krönenden Abschluss lasse ich mich zu den Pyramiden von Gizeh bringen. Dort war ich zwar bei meinem letzen Besuch in Ägypten schon, aber auf dem riesigen Gelände konnte ich mir damals natürlich noch nicht alles anschauen. Außerdem ist das letzte existierende der Sieben Weltwunder natürlich immer wieder einen Besuch wert.

Die Chephren-Pyramide

Der Eintritt zum Gizeh-Plateau kostet 50 Ägyptische Pfund. Ich schaue mir vor allem die Chephren- und die Mykerions-Pyramide an, mit denen ich mich beim letzten Mal noch nicht so sehr auseinandergesetzt hatte. Ebenfalls besuche ich das Museum der Sonnenbarke, das direkt vor der Cheops-Pyramide erichtet wurde. In ihr wurde die erst 1954 exakt an dieser Stelle gefundene Sonnenbarke des Pharaos ausgestellt. Sie war in 1.224 Einzelteile zerlegt und in einer hermetisch abgeschlossenen Kammer gelagert. So wurde sie 5.000 Jahre lang vor Schädlingen und Feuchtigkeit geschützt. Nach ihrer Ausgrabung wurde das Boot zusammengebaut und überwältigt den Besucher nun mit einem unvergleichlich imposanten Eindruck. Der zusätzliche Eintritt kostet 40 Pfund.

Nun lasse ich mich aber von meinem Fahrer zurück zum Hotel bringen. In einem Café in der Nähe esse und trinke ich etwas. Im Hotel schaue ich mir noch einen Film auf dem englischen Filmkanal an.

Samstag, 24.11.: Alexandria

Nach dem Frühstück checke ich aus und fahre mit dem Taxi zu meiner nächsten Unterkunft, dem zentral gelegenen Hostel "Let Me In". Obwohl ich die heutige Nacht in Alexandria verbringen werde, habe ich hier bereits für diese Nacht schon ein Zimmer gebucht, denn der Preis beträgt gerade einmal lächerliche 50 Pfund (6 Euro) pro Nacht. So kann ich meinen Koffer sicher abstellen, mich noch einmal frisch machen und dann auf die Reise nach Alexandria begeben.

Von einer so einfachen Unterkunft in der eh völlig verdreckten Stadt Kairo darf man natürlich nicht viel erwarten. Unter diesen Voraussetzungen ist diese Herberge nicht allzu schlecht. Natürlich gibt es nur Gemeinschaftsbaderäume. Im Unterkunftspreis ist ein Frühstück und kostenloser Internetzugang inbegriffen. Das Hostel liegt auf der Adly Street, in direkter Nähe zu einer Synagoge. Das hat zur Folge, dass dieser Bereich ständig von schwer bewaffneten Polizisten bewacht wird, somit habe ich mich immer sicher gefühlt. Ich würde das Let Me In als Jugendherberge weiter empfehlen. Persönlich bin ich allerdings wohl zu alt für so einfache Unterkünfte und würde in Kairo nicht noch einmal in einer Herberge ohne jeden Komfort übernachten wollen.

Mit dem Zug geht es weiter nach Alexandria

Doch nun geht es für mich erstmal weiter nach Alexandria, der Hafenstadt am Mittelmeer, die in der Antike zeitweise die wichtigsten Stadt nach Rom war.

Von meiner Herberge aus laufe ich zur nächsten Metrostation und fahre von dort mit der Metro zum Hauptbahnhof Kairos, der Ramsis-Station. Metro-Tickets zum Einheitspreis von einem Pfund kauft man an den dafür vorgesehenen Schaltern der Stationen.

Im Hauptbahnhof lasse ich mir im Büro der Touristeninformation erklären, wie ich am besten nach Alexandria fahren kann. Ich kaufe mir an den Ticketschaltern ein Zugticket für 37 Pfund und nehme den 11 Uhr Zug. Die Gleise sind nur mit arabischen Nummern beschriftet, doch da die Ägypter stets sehr freundlich und hilfsbereit sind, kann ich mich ohne Problem bis zum richtigen Gleis durchfragen.

Das römische Theater Kom el Dik

Der Zug fährt in 2 Stunden und 45 Minuten quer durch das grüne Nildelta nach Alexandria. Zuerst steige ich am falschen Bahnhof, dem Sidi Gaber Bahnhof, aus. Von hier aus fahren zwar die meisten Fernbusse ab, jedoch wollte ich eigentlich weiter bis ins Zentrum der Stadt fahren. Also setze ich mich noch einmal in einen Zug und fahre weiter zum Hauptbahnhof.

Dieser liegt sehr zentral. Ich überquere die Straße und besichtige das hier gelegene römische Theater "Kom el Dik". Der Eintritt kostet 15 Pfund (ungefähr 1,80 Euro). Dazu sollte man gleich das Zusatzticket für die "Villa of Birds", die über einige schöne Mosaiken verfügt, zum Aufpreis von 10 Pfund mit erwerben. Darüber hinaus sind noch ein paar archäologische Unterwasserfunde ausgestellt, die mich besonders interessieren, da ich morgen vor der Küste der Stadt tauchen möchte.

Der Midan Saad Zaghlul markiert das Zentrum der Stadt

Ich laufe weiter über die Straße "Nabi Daniel", an der zahlreiche Geschäfte gelegen sind, zum Midan Saad Zaghlul. Hier befindet sich das moderne Stadtzentrum. Alexandria empfinde ich - vor allem im Gegensatz zu Kairo - als angenehm übersichtlich. Das mag auch daran liegen, dass es eine Hafenstadt ist: als Tourist kann man sich jederzeit an der Corniche, der Hafenpromenade, orientieren.

Diese Corniche laufe ich Richtung Westen zum Windsor Palace Hotel. Das Windsor Palace wurde bereits 1906 erbaut und erinnert tatsächlich an einen alten Palast. Es ist sehr edel eingerichtet und hat einen luxuriösen, erhabenen Flair. Nachdem ich mein Zimmer begutachtet habe, möchte ich mir noch ein wenig die Stadt anschauen.

Bei stimmungsvollem Sonnenuntergang laufe ich die Corniche entlang. Mein Weg führt mich zur Bibliothek von Alexandria. Nachdem die einst berühmteste Bibliothek der Antike bereits im Altertum mehrfach zerstört wurde, ist nach einem Aufruf der UNESCO im Oktober 2002 die moderne Bibliothek von Alexandria eröffnet worden. In ihr sollen einmal 5 Millionen Bücher untergebracht werden. Bisher sind 500.000 eingetroffen.

Ich besuche die 2002 neu erbaute Bibliothek von Alexandria

Für den Einlass in die Bibliothek zahle ich 10 Pfund (1,20 Euro). Wenn man auf die Bibliothek zu läuft, liegt der Eingang zur linken Hand. Rechts befindet sich ein Konferenzzentrum, an dem man hinten rechts entlang laufen muss. Dort findet man die Ticketschalter. Im Inneren der Bibliothek sind nur kleine Fototaschen erlaubt.

Ich schaue mich ein wenig in der Bibliothek um und lasse mir anschließend von der netten Dame am Eingang ein Internetterminal frei schalten. Ich erhalte ein Passwort und darf damit eine Stunde lang kostenlos auf das Internet zugreifen. Die Bibliothek hat bis 19 Uhr geöffnet.

Zurück auf der Corniche laufe ich wieder in Richtung meines Hotels. Unterwegs esse ich in einer "Pizza Hut"-Filiale und trinke eine Cola in einer ägyptischen Bar.

Sonntag, 25.11.: Tauchen in der versunkenen Stadt

Das Frühstück im Windsor Palace ist das beste dieses Urlaubs. Allein der Speisesaal ist schon ein Erlebnis für sich. Um 9 Uhr checke ich aus dem Hotel aus und laufe die entlang der Corniche zu einer weiteren Sehenswürdigkeit der Stadt, dem Fort Kait Bey aus dem 15. Jahrhundert. Der Eintritt in das Fort kostet 20 Pfund.

Blick von der Corniche über das Hafenbecken von Alexandria

Das Kait Bey wurde aus den Resten des berühmten, bei einem Erdbeben eingestürzten, Pharos-Leuchtturmes errichtet. Der Pharos-Leuchtturm war in der Antike was Wahrzeichen der Stadt und zählte zu den Sieben Weltwundern. Das Fort wurde gut renoviert, doch außer ein paar Kanonen sind keine Einrichtungsgegenstände mehr vorhanden. Ich werde für ein kleines Trinkfeld von 5 Pfund von einem der Aufpasser durch das Fort geführt. Er erklärt mir z.B. wo der Harem, die Bäder und die Gefängnisse der alten arabischen Festung waren. Alleine die Aussicht von hier oben auf die Stadt ist schon einen Besuch wert.

Das Fort Kait Bey wurde im 15. Jahrhundert erbaut

Außerhalb des Forts befindet sich ein Fischmuseum. Der Eingang ist unter der Außenmauer in Richtung Corniche. Die ausgestellten Fische sind allesamt aus Plastik und sehr lieblos präsentiert. Eines der schlechtesten Museen, die ich je gesehen habe - dadurch ist der Besuch schon fast wieder lustig. Einziges "Highlight" ist ein komplettes Wal-Skelett, das in seiner Größe recht beeindruckend ist. Da das Museum nur 1 Pfund (12 Euro-Cent) Eintritt kostet, kann man sich diesen Spaß durchaus gönnen.

Nicht besuchen sollte man allerdings das schräg gegenüber liegende Meerwasser-Aquarium. Hier wurden einige wenige Fische aus dem Mittel- und Rotem Meer in kleine, auf keinen Fall artgerechte Aquarien gesperrt. Die Fische sehen zum Großteil krank und arg gequält aus. Aus diesem Grunde und der Tatsache, dass es eh nicht viel zu sehen gibt, rate ich zu einem Boykott dieses Aquariums.

Mit einem Tauchboot lasse ich mich auf Meer hinaus fahren

Doch heute plane ich auch noch etwas ganz besonderes: die antike Stadt Alexandria ist im dritten und vierten Jahrhundert n. Chr. nach heftigen Erdbeben und Flutwellen im Meer versunken. Für fast 1.200 Jahre galt sie als verschollen, bis der französische Unterwasser-Archäologe Franck Goddio im Jahre 1996 die verlorenen Königspaläste und Tempel vor der Küste im Mittelmeer entdeckte.

Die Tauchbasis Alexandra-Dive, die von Dr. Ashraf Sabri geleitet wird, bietet exklusive Tauchgänge zu diesen Unterwasser-Schätzen an. Im Vorfeld hatte ich Dr. Sabri bereits per Email kontaktiert und er sagte mir, ich solle mich um 11 Uhr an der Tauchschule einfinden. Vom Fort aus laufe ich zur Basis, die sich ungefähr 1 km weiter südlich an der Corniche befindet.

Hier liegt der Leuchtturm von Pharos sowie der Palast Kleopatras auf dem Meeresgrund

Ich werde freundlich empfangen und stelle meine Ausrüstung zusammen. Wir werden zwei Tauchgänge vom Boot aus unternehmen. Dafür zahle ich 620 Ägyptische Pfund (80 Euro) inklusive einem gemeinsamen Essen zum Abschluss des Tages. Um nur an der Bootsfahrt und dem Essen teilzunehmen ohne zu tauchen, müssen 50 Pfund bezahlt werden.

Die Tauchbasis selbst ist nicht sehr gepflegt. Vor allem der Steg, an dem das Boot anlegt, ist in einem miserablen Zustand. Hier fehlen zahlreiche Bretter. Die Angestellten haben sichtlich ihre Mühe, das Tauchgerät über diesen Steg zu transportieren. Für einen in Westeuropa aufgewachsenen Menschen wie mich ist es sehr unverständlich, wieso nicht mal ein Vormittag in die Reparatur des Steges investiert wird. Wie auch immer, ich trinke noch gemütlich einen Tee und nehme es mit ägyptischer Gelassenheit, dass wir erst 90 Minuten später als angekündigt zu unserem Abenteuer aufbrechen.

Trotz der schlechten Sicht ein fszinierendes Erlebnis ...

Der erste Tauchgang führt uns außerhalb des Hafenbeckens kurz vor das vorher von mir besichtigte Fort auf der Halbinsel Pharos. Hier herrscht extrem starker Seegang. Wir müssen uns gegenseitig festhalten, während wir die Ausrüstung anlegen. Mit mir tauchen noch drei weitere Ausländer, darunter ein englischer Journalist, der später einen Bericht über unseren Tauchgang veröffentlichen wird. Jeder von uns wird von einem erfahrenen ägyptischen Tauchlehrer begleitet, was auch ganz gut ist, denn unter Wasser herrscht recht starke Strömung.

... dies alles mit eigenen Augen gesehen zu haben

Der Tauchgang führt uns bis zu 10 Metern in die Tiefe. Die Sicht im Wasser ist nicht besonders gut. Doch was ich sehe, fasziniert mich total. Hier am Meeresgrund ist alles voll mit den Überresten antiker Bauwerke. Hier stand einst der Pharos-Leuchtturm, dessen Ruinen wir noch berühren können. Wir sehen unzählige Säulen und andere Überreste ägyptischer, römischer und griechischer Bauwerke. Die schönsten Objekte wurden von den Archäologen bereits vom Meeresgrund geborgen. So ist vor allem die Menge der noch vorhandenen Fundstücke beeindruckend, weniger ihre Qualität. Doch trotzdem sind auch noch einige Stücke gut erkennbar, z.B. stehen drei Sphinxen auf dem Meeresgrund und auch eine alte Weinpresse schauen wir uns genauer an.

Der zweite Tauchgang findet im Inneren des Hafenbeckens statt. Hier befand sich einst die Insel Antirhodos auf der die ägyptische Königin Kleopatra (69 - 30 v. Chr.) gelebt hat. Hier hat sie sich heimlich mit Marcus Antonius getroffen und später Selbstmord begangen. Der Tauchgang führt bis zu 5 Meter in die Tiefe. Die Sicht ist extrem schlecht und beträgt nur wenige Zentimeter. Wir bahnen uns durch die Dunkelheit und finden einige Amphoren und Säulen. Zu guter Letzt ist hier im Zweiten Weltkrieg ein italienisches Flugzeug abgestürzt. Auch dieses schauen wir uns genauer an.

Zurück in der Tauchschule ziehe ich mir trockene Sachen an und wir erhalten das versprochene Mittagessen. Es besteht aus Fisch, Reis und Salat. Der Fisch ist aus meiner Sicht allerdings nicht genießbar. Er ist von außen total verkohlt - was aber angeblich zu der traditionellen Zubereitungsweise gehört - und von Innen nicht einmal ausgenommen. Er wurde mit allem Drum- und Dran (dazu gehören alle Innereien) gegrillt.

Trotz einigen Einschränkungen, wie z.B. der schlechten Sicht, waren diese beiden Tauchgänge für mich persönlich das Highlight dieser Reise.

Sonnenuntergang an der Corniche

Mit zwei meiner neuen Tauchbekanntschaften, einem französischem Arzt und seiner Frau, laufe ich zurück zum Saad Zaghlul, wo die beiden mich noch auf einen Kaffee in eine sehr edle Patisserie einladen. Nachdem wir uns verabschiedet haben, laufe ich zurück zum nahen Bahnhof. Dort kaufe ich mir ein Ticket für den 19 Uhr Zug zurück nach Kairo. Das Ticket kostet 30 Ägyptische Pfund.

Zurück in Kairo verbringe ich die letzte Nacht meines Urlaubs in der Herberge "Let Me In".

Das Bab el-Futuh

Montag, 26.11.: Das islamische Viertel von Kairo

Zum Frühstück bekomme ich ein leckeres, frisch zubereitetes Omelette und sogar recht schmackhaftes Brot. Den heutigen letzten Tag in Kairo möchte ich nutzen, um mir in aller Ruhe die islamische Altstadt anzuschauen.

Meinen Rundgang beginne ich am Bab el-Futuh, wo ich mich von einem Taxi absetzen lasse. Das el-Futuh ist ein mächtiges Tor und gehörte einst du der alten fatimidischen Stadtmauer. Ich durchschreite es und laufe die "Sharia al Muizz li Din Allah" entlang. Sie war vor allem im Mittelalter die Lebensader Kairos. Zur Pharaonenzeit war sie ein Teil der Straße von Heliopolis nach Memphis. Hier überboten sich zahlreiche Sultane, Prinzen und Wesire längst erloschener Dynastien gegenseitig als großzügige Bauherren.

Der idyllische Innenhof des Beyt el Suhaimi-Palast

Die Straße führt vorbei am ehemaligen Sultanspalast "Beyt el Suhaimi", den ich mir genauer anschaue. Er wurde 1648 erbaut und erst vor kurzem komplett restauriert. Der Eintritt beträgt 25 Pfund. Über einen ruhigen, idyllischen Innenhof betrete ich die Räumlichkeiten. Hier stehen viele Einrichtungsgegenstände. Es gibt einen prunkvollen Empfangsraum, einen Essensraum, das Bad, den Massageraum und den Harem für die Frauen. So wird ein hervorragendes Bild der Wohnkultur eines reichen Sultans aus dem 17. Jahrhundert aufgezeigt.

Ich laufe weiter durch einige verwinkelte Gassen und gelange schließlich auf einen großen Platz an dem eine der bei den Ägyptern beliebtesten Moscheen steht, die Hussein-Moschee. Hier befinden sich einige Cafés. Ich nutze die Gelegenheit und entspanne in der angenehm warmen Sonne und trinke einen türkischen Kaffee.

Die Al-Azhar-Universität

Auf der gegenüberliegenden Straßenseite befindet sich die Al-Azhar-Universität. Sie ist die wichtigste Bildungsinstitution der islamischen Gemeinschaft und die älteste noch arbeitende Universität der Welt. Ich besichtige die Moschee, die das Zentrum der Universität darstellt. Dabei begleitet mich ein Führer, dem ich hinterher ein kleines Trinkgeld gebe (Achtung, er verlangt anfangs einen völlig überhöhten Betrag, dem man ihm nicht geben sollte). Die Moschee besteht aus drei verschieden alten Teilen. Mein Führer zeigt mir die Bibliothek, die große Gebetshalle, in der immer noch Studenten in Gruppen um ihren Lehrer lagernd unterrichtet weden, und das Redepodest des Imam Muhammad Sayyid Tantawi, dem obersten Gelehrten der Universität.

Straßenszene in der islamischen Altstadt

Anschließend laufe ich durch die engen Gassen des Khan el-Khalili Basars. Hier herrscht ein buntes Treiben. Es gibt sowohl Bereiche, die für Touristen ausgelegt sind, als auch Bereiche, die ansonsten nur von Ägyptern zur Erledigung ihrer täglichen Einkäufe aufgesucht werden. Von den vielen orientalischen Gerüchen, die in meine Nase steigen, bekomme ich Hunger und kaufe mir etwas zu essen.

Nachdem ich den Markt durchquert habe, erreiche ich die Zitadelle, ein gewaltiger Festungsbau der hoch über der Stadt thront. In seinem Inneren befinden sich Moscheen, Paläste und Magazine. Lange Zeit befand sich hier die Hauptresidenz von Mohammed Ali und der Sitz der Regierung. Der Eintritt kostet 40 Ägyptische Pfund. Um Zugang zu den einzelnen Gebäuden und Museen innerhalb der Zitadelle zu bekommen, muss man, anders als manche Wächter den Touristen weismachen wollen, keinen weiteren Eintritt zahlen.

Die Alabastermoschee innerhalb der Zitadelle

Von hier oben liegt mir die Millionenmetropole Kairo zu Füßen. Ich genieße die hervorragende Aussicht. Ansonsten schaue ich mir hauptsächlich die Alabastermoschee an, das dominierende und bekannteste Bauwerk der Zitadelle. Auch dem Inneren der Moschee sollte man einige Augenblicke widmen.

Nachdem ich heute wieder einmal einiges gesehen habe, nehme ich mir ein Taxi zurück zur Sharia Talaat Harb, wo ich ein recht westlich geprägtes, mehrstöckiges Einkaufszentrum finde. Im Untergeschoss befinden sich einige Schnell-Restaurants und ich esse eine Pizza.

Im Hostel dusche ich und ruhe mich etwas aus. Mit dem Taxifahrer, der mich bereits zu den Pyramiden brachte, hatte ich ausgemacht, dass er mich um 23 Uhr am Hotel abholt. Zuverlässig wie er schon zuvor war, erscheint er pünktlich und bringt mich für 50 Pfund zum Flughafen. Mein Rückflug startet um 2:25 Uhr ägyptischer Zeit und um 6:15 Uhr deutscher Zeit lande ich wieder auf dem Flughafen Köln-Bonn.

Fazit:

Von Sharm el-Sheik habe ich im Prinzip nur Hadaba südlich der Naama Bay gesehen. Dieser Bereich hat mir sehr gut gefallen. Hier war es wesentlich sauberer und gepflegter als ich das von Hurghada kenne, wo ich bisher am Roten Meer Urlaub gemacht hatte. Das neue Calimera Royal Diamond Beach war wie berichtet leider noch nicht ganz fertig gestellt. Sobald die Bauarbeiten abgeschlossen sind, kann ich es auf jeden Fall weiter empfehlen, vor allem auf Grund des schönen Hausriffs.

Nach meinem zweiten Besuch habe ich nun einiges von Kairo gesehen. Diese Mega-Metropole ist mit ihrem Dreck, Verkehr und ihrer Armut sicherlich nicht jedermanns Sache, doch es gibt wirklich viel zu sehen. Kairo hat unbestreibar auch seine schönen Seiten.

Das Highlight dieser Reise war jedoch mein Besuch in Alexandria. Die Stadt ist übersichtlich, nicht so gigantisch groß wie Kairo. Hier kann man das rege Treiben einer arabischen Großstadt auf sich wirken lassen und sich nebenbei noch einiges anschauen. Bei meinem nächsten Besuch würde z.B. auch das Griechisch-Römische Museum auf meiner Liste stehen.

Blick über das Hafenbecken von Alexandria auf das Fort Kait Bey

Wie ich bereits geschrieben habe, war ich von meinen Tauchgängen an der Küste Sharm el-Sheiks - vor allem im Vergleich zum Schnorcheln am Hausriff des Hotel - etwas enttäuscht. Die wirklich interessanten Tauchgebiete konnte ich wegen meinem krankheitsbedingten Ausfall ja leider nicht mehr begutachten. Der Tauchgang vor der Mittelmeerküste Alexandrias war hingegen fantastisch! Jeder, der wie ich an archäologischen Schätzen interessiert ist, sollte nach Alexandria reisen um dort den Pharos-Leuchtturm und den Palast Kleopatras zu betauchen. Ein unvergessliches Erlebnis!

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