Kurztrip nach Porto

Datum:
13. bis 14. Februar 2009
Dauer:
2 Tage
Hotel:
Park Hotel , Vila Nova De Gaia
Karte:
Reisekarte
Bereiste Städte:
zu den Fotos

Reisebericht

Den ganzen Sommer lang Eis essen und als Belohnung dafür im Winter in den Süden fliegen. Das hört sich nach Wunschdenken an, doch genauso ist es bei meiner Reise nach Porto an der portugiesischen Atlantikküste.

Porto ist vor allem für seine malerische Altstadt bekannt

Die Erklärung dazu ist, dass auf den Eis-Packungen der Firma Langnese Sammelpunkte angebracht sind. Die Sammelpunkte kann man gegen 30-Euro-Fluggutscheine bei TUIfly einlösen. Mit diesen Gutscheinen bekomme ich die ansonsten 29 Euro teuren Flüge also zu meinem Langnese-Eis kostenlos dazu!

Als Flugziel habe ich mir die Hafenstadt Porto an der Westküste Europas ausgeschaut. Porto kann vor allem mit einer malerischen Altstadt am Ufer des Flusses Douro aufwarten. Doch nicht nur die Stadt selbst möchte ich bei diesem Kurztrip erkunden, sondern auch die Landschaft der nahen Weinregion Alto Douro, die so schön ist, dass sie (übrigens ebenso wie Portos Altstadt) von der UNESCO zum Welterbe der Menschheit erklärt wurde.

Freitag, 13.2.: Das Weinanbaugebiet Alto Douro

Meine Anreise könnte angenehmer nicht sein. Dafür ist maßgeblich der einfach geniale Leistungsumfang und Service von TUIfly verantwortlich.

Bei TUIfly noch kostenlos: Snacks und vor allem freundlicher Service

Im Gegensatz zu anderen Billigfliegern ist bei TUIfly nur der Preis billig, alles andere ich hochwertig. So kann ich bequem mit dem ICE - dank dem Zug-zum-Flug-Ticket - zum Flughafen Köln-Bonn anreisen. Dort brauche ich ohne Wartezeiten nur kurz am "Baggage Drop-Off"-Schafter mein Gepäck abgeben, da ich zuvor kostenlos online einchecken konnte. Dabei habe ich mir einen schönen Sitzplatz im Flugzeug ausgesucht. Während des Fluges fehlt es an nichts: ob Decken, Kissen, Zeitschriften, Tageszeitungen, Süßigkeiten, Malbücher für die Kinder, Getränke, Essen und vor allem freundlicher Service - TUIfly bietet alles und das kostenlos. Zu guter Letzt habe ich eine ganze Reihe im Flugzeug, das schätzungsweise mit 85% Portugiesen besetzt ist, für mich alleine, so dass ich mich noch ein wenig hinlegen kann!

Mit dem Mietwagen geht's durch Nordportugal

In Porto gelandet hole ich erstmal meinen Koffer vom Gepäckband. Übrigens ist auch die Aufgabe von Gepäck bei TUIfly kostenlos, was bei anderen Airlines schon lange nicht mehr selbstverständlich ist. Aber nun genug Lob für meine Lieblingsairline, nun möchte ich Nordportugal entdecken.

Am Flughafen werde ich von einer freundlichen Mitarbeiterin der Mietwagenfirma empfangen, die mich mit einem Shuttle-Bus zum ungefähr 2 km entfernten Büro der Firma bringt. Nachdem alle Formalitäten geregelt sind, nehme ich den Wagen, einen Ford Fiesta, in Empfang und installiere mein mitgebrachtes Navigationsgerät. Als erstes fahre ich vom Flughafen aus über die gebührenpflichtige A4 in das 65 km entfernte Örtchen Amarante.

Eine dreibogige Granitbrücke führt in die Altstadt von Amarante

Ich fahre über eine Granitbrücke aus dem Jahre 1781, die den Rio Tâmega überspannt, direkt bis in die Altstadt. Hier laufe ich ein wenig umher, schaue mir das Renaissancekloster "Convento de São Gonçalo" an und genieße den strahlenden Sonnenschein. Amarante ist ein sehr gemütliches Örtchen.

Doch es geht weiter auf meiner Fahrt durch Nordportugal. Mein nächstes Ziel ist das weitere 40 km entfernte Peso de Régua, das als Hauptstadt des Portweins gilt. Die Fahrt hier hin ist bereits wunderschön und führt an einer malerischen Landschaft zuerst durch die Berge, dann ins Flusstal des Douro.

So langsam verstehe ich, warum das alles hier zum Weltnaturerbe der Menschheit erklärt wurde. Immer wieder mache ich halt und schieße einige schöne Fotos.

Der Douro schlängelt sich durch eine einfach umwerfende Landschaft

Peso de Régua liegt direkt am Douro. Ich parke meinen Wagen und begebe mich zum Portwein-Museum. Dieses besteht aus zwei Häusern. Das erste ist ein ehemaliges Herrenhaus und kann aufgrund seiner rosafarbenden Fassade kaum verfehlt werden. Hier findet sich eine Ausstellung über den Engländer Joseph James Forrester, der 1831 nach Porto kam und ein spezielles Verfahren zur Herstellung von Wein entwickelte. So schuf er eines der ersten Markenprodukte der Welt: den Portwein. Im Museum, das 5 Euro Eintritt kostet, wird er beinahe wie ein Nationalheld dargestellt.

Der zweite Teil des Museums (die Eintrittskarte gilt auch hier) befindet sich weiter in der Innenstadt in einer ehemaligen Lagerhalle. Hier wird die Herstellung des Portweins und das Leben der mit der Fertigung beschäftigten Menschen erläutert.

Weinanbau-Terrassen nahe Pinhão

Als nächstes fahre ich die N222 entlang. Diese Landstraße hat eine einmalige Streckenführung entlang des Douro. Es gibt zahlreiche Haltebuchten, von denen aus ich die einmalige Aussicht auf das Flusstal genieße.

Nach 27 km Fahrt erreiche ich Pinhão, zu dem die N222 steil ins Tal führt. Ich überquere die eiserne Brücke zu dem recht kleinen Ort. Gerade einmal 829 Einwohner leben hier auf einer Gesamtfläche von 3 Quadratkilometern. Somit gibt es auch nicht viel zu sehen. Lediglich der Bahnhof mit seinen 24 großformatigen Kachelbildern ist recht bemerkenswert.

Das Douro-Flusstal gehört zum Weltnaturerbe der UNESCO

So langsam wird es dunkel. Ich fahre weiter zum 15 km entfernten Sabrosa, das mitten in den Bergen hinter dem Douro liegt. In Sabrosa laufe ich etwas umher. Sehenswert ist vor allem das Rathaus und die Pfarrkirche aus dem 17. Jahrhundert. Zwischen diesen beiden Gebäuden befindet sich das Casa dos Pereiras. Hier wurde 1480 Fernão de Magalhães, auch Ferdinand Magellan genannt, geboren. Er sollte 39 Jahre später das Mittelalter vertreiben und die Neuzeit einläuten, in dem er zur ersten kompletten Weltumsegelung aufbrach.

Nun fahre ich wieder Richtung Autobahn. Doch bevor ich auf diese auffahre, mache ich noch einmal Halt in Vila Real. Vila Real ist im Gegensatz zu den anderen Dörfern, in denen ich heute Halt gemacht habe, eher eine Großstadt. Die Stadt kann vor allem mit tollen Barock- und Jugenstilhäusern aufwarten. Da es aber bereits 19 Uhr ist, kaufe ich lediglich ein wenig Proviant in einem Supermarkt in der Innenstadt und fahre dann weiter. Natürlich nicht, bevor ich in einem weiteren Geschäft eine Flasche Portwein erworben habe.

Die Pfarrkirche Igreja Matriz de Sabrosa

Anschließend fahre ich über die Autobahn A4 Richtung Porto. Diese Autobahn kostet zwar einige Euro Gebühren, aber sie ist wesentlich schneller als die Fahrt durch die Berge.

Nach rund 100 km Fahrt erreiche ich die 63.000-Einwohner Stadt Vila Nova de Gaia. Sie liegt am Douro an der gegenüberliegenden Seite von Porto.

Mein Hotel finde ich dank Navigationssystem schnell. Nur die Einfahrt zum Hotel muss ich etwas suchen. Das Hotel heißt nicht umsonst "Park Hotel", denn für jeden Gast ist ein eigener Parkplatz vorhanden. Das Park Hotel scheint recht neu zu sein. Es ist modern ausgestattet und ausgesprochen sauber. Es ist zwar an einer Hauptverkehrsstraße gelegen, doch dank der doppelten Fenster ist davon im Zimmer nicht viel zu hören.

In einer nahen Gaststätte esse ich noch zu Abend und gönne mir ein kleines Getränk - natürlich einen Portwein.

Samstag, 14.2.: Porto

Das Frühstück im Hotel kostet 5,50 Euro. Was man dafür erhält nenne ich mal "überdurchschnittlich". Vor allem der sehr leckere frisch, gepresste Orangensaft überrascht mich bei diesem Preis. Gut gesättigt checke ich aus dem Park Hotel aus und fahre zum Ufer des Douro.

Blick von Vila Nova de Gaia ans andere Ufer nach Porto

Hier laufe ich an den zahlreichen Portwein-Kellereien vorbei und genieße dabei den Ausblick auf das am gegenüberliegenden Ufer gelegene Porto. Wer Porto besucht, sollte auf jeden Fall an das schön gestaltete Ufer von Vila Nova de Gaia kommen, selbst wenn es nur der einmaligen Aussicht auf Porto wegen ist.

Nachdem ich mich etwas umgeschaut habe, fahre ich mit dem Mietwagen über die Ponte Dom Luís nach Porto.

Lohnenswert ist eine rund einstündige "Fünf-Brücken-Kreuzfahrt"

Ich parke recht zentral in einem Parkhaus. Als erstes begebe ich mich zur Uferpromenade, die von den Portugiesen Ribeira genannt wird. Ich schlendere entlang der zahlreichen Cafés und Restaurants und kaufe mir dann ein Ticket für eine "Fünf-Brücken-Kreuzfahrt". Das Ticket kostet 10 Euro und die Fahrt dauert 50 Minuten. Ich habe Glück und sitze mitten in einer deutschen Reisegruppe, deren Führerin alles Wissenswerte über Porto und seine Brücken erzählt.

Zurück an Land esse ich erstmal etwas. Bezüglich der Nebenkosten während einer Reise wie dieser, dürfte Portugal wohl zu den günstigsten Ländern in Europa gehören. Für ein "Prato do dia", also das Tagesmenü, bestehend aus einer Suppe, einem Nudelauflauf mit Fleisch, einem Getränk und einem Kaffee, bezahle ich gerade einmal 5 Euro.

Kann auch zu Fuß nützlich sein: ein Navigationsgerät

Nun schalte ich mein Navigationsgerät, das ich ja bisher nur im Auto genutzt hatte, auf den Fußgängermodus um. So sehe ich immer, wo ich ungefähr bin. Noch besser ist allerdings, dass ich von der Internetseite Porto Turismo eine Stadtführung im MP3 Format heruntergeladen hatte, und diese nun auf dem Navigatgionsgerät anhören kann.

So ausgerüstet begebe ich mich auf einen Rundgang. Als erstes schaue ich mir die Ponte Dom Luís an, eine von einem Schüler Gustave Eiffels erbaute Bogenbrücke. Von hier aus fährt eine Standseilbahn den Berg hinauf. Sie gehört zu den öffentlichen Verkehrsmitteln von Porto und kann mit einem Einzelticket oder einem Tagesticket, die man an einem Automaten ziehen kann, genutzt werden. Oben angekommen laufe ich auf der oberen Ebene der Ponte Dom Luís umher. Wenige Meter weiter befindet sich die Kathedrale "Sé", zu der in der MP3-Stadtführung einiges erklärt wird. Auf meinem Rückweg den Berg wieder hinunter schaue ich mir auch den Bahnhof Portos an. Sehr schön ist es, nicht nur auf den Hauptstraßen zurück zu laufen, sondern einfach mal durch die engen Gassen der Altstadt zu schlendern, um den Flair dieser Stadt genießen zu können.

Straßencafés an der Ribeira

Wieder an der Uferpromenade angekommen besuche ich das "Casa do Infante". Hier wurde Heinrich der Seefahrer geboren. Heute befinden sich das Stadtarchiv und ein Museum in dem Gebäude, das die Stadtgeschichte etwas erläutert. Der Eintritt ist kostenlos.

Anschließend hole ich meinen Mietwagen aus dem Parkhaus und fahre zurück zum Flughafen. Mein Rückflug startet um 17 Uhr und führt mich zurück nach Stuttgart.

Fazit:

Das Park Hotel Porto liegt wie geschrieben im Nachbarort Vila Nova de Gaia. Das Hotel ist günstig, sehr sauber und das Frühstück ist hervorragend. Somit ist es sehr empfehlenswert, aber nur, wenn man über einen Mietwagen verfügt, um es erreichen zu können.

Wer in Porto ist, sollte auf jeden Fall einen Ausflug in die malerische Landschaft entlang des Douro unternehmen. Für einen Tagesausflug bietet sich die von mir gewählte Route sicherlich sehr gut an.

Porto selbst ist eine sympathische Stadt. In ihr sollte man sich einfach treiben lassen. Vor allem die Cafés am Flussufer und die verwinkelte Altstadt laden dazu ein.

Da ich vor erst einem Monat einige Tage in Südportugal war, möchte ich einen kleinen Vergleich anstellen. Die Strände Nordportugals habe ich nicht gesehen, doch können Sie wohl kaum schöner sein als im Süden. Dafür ist das Hinterland im Norden traumhaft. Der größte Unterschied ist allerdings, dass es im Norden kaum Tourismus gibt, was sich in günstigen Preisen sowie einer herrlichen Ruhe und Abgeschiedenheit niederschlägt.

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